U-18-Wahl im Landkreis Bad Kissingen
Am Wahlsonntag durften nicht nur die Erwachsenen ihre Stimme abgeben, sondern auch die Jugendlichen des Landkreises Bad Kissingen. Zur symbolischen U-18-Bundestagswahl waren alle 14 bis 17 jährigen aufgerufen. Rund 300 Jugendliche nutzten das Angebot. Wahlmöglichkeiten gab es viele, über den ganzen Landkreis verteilt. In insgesamt 66 Ortschaften war eine Stimmabgabe in einem Jugendwahllokal möglich. Zuvor wurden alle 23 Kommunen über das Vorhaben informiert, mit dem Ziel, möglichst in jeder Ortschaft ein Wahllokal zu realisieren. Zwischen 10:00 Uhr und 17:30 Uhr waren die Wahllokale stundenweise zu vorab beworbenen Zeiten geöffnet. Initiiert wurde die U-18-Bundestagswahl von dem Verein ProJugend und dem Kreisjugendring Bad Kissingen. Unterstützt wurde die symbolische Wahl von zahlreichen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helfern vor Ort. Darunter Orts- und Jugendbeauftragte, Mitglieder von örtlichen Vereinen, sowie Jugendlichen selbst. Hauptamtliche Unterstützung kam von der Stadtjugendarbeit Bad Kissingen und der Stadtjugendarbeit Hammelburg. Die städtische Jugendarbeit Hammelburg war sogar mit einem mobilen Wahllokal unterwegs. Die Stadtjugendarbeit Bad Kissingen stellte unter anderem das JuKuz für die Auszählung der Stimmen zur Verfügung. „Mancherorts führte das Zusammentreffen der Jugendlichen zu einem regen Austausch über politische Themen“ berichtet Ina Pfeuffer Mitarbeiterin von ProJugend.
Vor dem Auszählen der Stimmen in den Wahlurnen
Foto: Rosalie Bieber
Zusehen von Links: Thomas Wedler, Isabell Rainer, Ina Pfeuffer, Melanie Müller, Ulrike Abersfelder, René Felcht
Bei den Jugendlichen im Landkreis Bad Kissingen hat Dorothee Bär (CSU) mit 28,57 % die meisten Erststimmen erhalten. Mit nur geringen Abstand folgt mit 25,87 % Frau Dr. Manuela Rottmann von den Grünen. Gleichauf, auf dem dritten Platz, liegen mit 13,90 % Sabine Dittmar (SPD) und Karl Schenk Graf von Stauffenberg (FDP). Alle anderen Direktwahlkandidat:innen erreichten weniger als 5%. Bei der Auswertung der Zweitstimmen der Jugendlichen sticht besonders hervor, dass die Grünen mit 24,32 % an erster Stelle stehen. Bei der U-18-Wahl folgen auf die Grünen die CSU mit 21,24 %, die FDP mit 14,29 % und SPD mit 12,74 %. Knapp über der 5 Prozenthürde halten sich bei den U-18-Wähler:innen die Freien Wähler, DIE LINKE und die Tierschutz-partei.
Die Ergebnisse der Erstimmen der U-18-Wahl unterscheiden sich im Vergleich zu den Erwachsenen im Wahlkreis Bad Kissingen darin, dass Dorothee Bär nur einen wesentlich geringeren Vorsprung erzielen konnte. Zudem wurde bei den Jugendlichen nicht Sabine Dittmar, sondern Frau Dr. Manuela Rottmann am zweithäufigsten gewählt. Ein auffälliger Unterschied ist bei den Zweistimmen zu verzeichnen. Bei den Jugendlichen erzielten die Grünen, mit einem kleinen Vorsprung vor der CSU, den Sieg. Bei den Erwachsenen des Wahlkreises hingegen, bekam die CSU die meisten Zweitstimmen. Auf die CSU folgten zunächst die SPD und die AfD und dann die Grünen. Alle Ergebnisse der U-18-Bundestagswahl im Landkreis Bad Kissingen sind unter www.projugend-kg.de und www.kjr-kg.de zu finden.
„Es ist wichtig, dass wir Jugendlichen gefragt werden, denn das Ergebnis der richtigen Wahl können wir noch nicht mitbeeinflussen, außerdem war es interessant, den Wahlvorgang schon mal auszuprobieren“ so Fabian Braun (Jugendlicher aus Burkardroth). Selbsterklärtes Ziel von ProJugend und des KJR war es, an möglichst vielen Orten, am richtigen Wahltag, Jugendwahllokale anzubieten. In der Vergangenheit hat der Verein ProJugend bereits schon häufiger U-18-Wahlen in den Mitgliedsgemeinden ermöglicht. Um diesmal flächendeckend für den ganzen Landkreis und möglichst niedrigschwellig Jugendwahllokale anbieten zu können, beschlossen ProJugend und Kreisjugendring zusammen zu arbeiten. Wichtig war den Initiatoren dabei, ein außerschulisches Angebot zu machen, möglichst dort wo die Jugendlichen auch hinkommen, wie beispielsweise am Dorfplatz, am Jugendraum oder Feuerwehrhaus. „Das Ermöglichen der politischen Beteiligung und Bildung von Jugendlichen, unabhängig davon wie viele das Angebot nutzen, ist eine wesentliche Aufgabe der Jugendarbeit“ erklärt Melanie Müller (KJR). Als großen Erfolg bewerten die Initiatoren die gute und umfassende Zusammenarbeit der vielen Akteure der Jugendarbeit im Landkreis.